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Familienwohnen OKey

Das Familienwohnen OKey bietet Platz für 6-8 Mütter und ihre insgesamt 8 Kinder, die rund um die Uhr an 7 Tagen in der Woche von einem qualifizierten Fachteam begleitet und unterstützt werden. Die Kinder besuchen zwei- bis viermal pro Woche für jeweils einen halben Tag unsere interne Kinderbetreuung. Zusätzliche Entlastungen der Mütter sind bei Bedarf jederzeit möglich.

Der Kontakt zum Vater und/oder dem Partner sowie zum familiären Umfeld wird gefördert, sofern es die Situation erlaubt. Der Vater und/oder Partner wird in die Alltagsgestaltung und Gespräche einbezogen. Er hat die Möglichkeit, regelmässig Besuche zu machen, die langsam ausgedehnt werden. In der Kern- und Abschlussphase sind ein bis zwei Übernachtungen pro Woche möglich.

Aufenthalt im Familienwohnen OKey

Die Mütter und ihre Kinder werden an sieben Tagen pro Woche begleitet. Das Team ist rund um die Uhr anwesend. Dabei wird unsere Unterstützung und Begleitung am Tag und in der Nacht individuell auf die Bedürfnisse und Zielsetzungen der Mütter und Kinder abgestimmt. Der Kontakt zum Vater und/oder Partner sowie zum familiären Umfeld und zu Freunden wird gefördert, wenn es die Situation erlaubt.

Wir unterstützen und begleiten die Mütter auf ihrem Weg zu einer selbstständigeren Lebensführung, stets unter Berücksichtigung ihrer Rolle als Mutter. Unser Team arbeitet interdisziplinär und die Bezugsperson führt regelmässig Einzelgespräche sowie Standortgespräche, an denen Aufenthaltsziele erarbeite und überprüft werden.

Die aktive Beteiligung an der Marte Meo-Erziehungsberatung stellt ein Kernelement unserer Begleitung und Unterstützung dar. Anhand von Filmsequenzen aus dem Alltag wird an individuellen und entwicklungsunterstützenden Themen gearbeitet.

Die Förderung des Kindes ist Teil der Zusammenarbeit mit der Mutter. Zusätzlich findet sie in der internen Kinderbetreuung statt. Eine Kinderfachfrau prüft seinen Entwicklungsstand und fördert es altersentsprechend. Das Kind lernt in der internen Kinderbetreuung, sich ohne Mutter in einer kleinen Gruppe von Kindern zurechtzufinden.

Während des Aufenthalts im Familienwohnen OKey stehen die psychische Stabilisierung der Mutter sowie die emotionale und körperliche Entwicklung des Kindes im Vordergrund. Die Mutter soll in ihrer Aufgabe als Erzieherin und primäre Bezugsperson gestärkt werden, um künftig selbstständig und verantwortungsvoll für sich und ihre Familie sorgen zu können.

Weiter findet eine Auseinandersetzung mit der eigenen Situation statt. Ziel ist es, dass die Mutter mit Hilfe von professioneller Begleitung den Familienalltag selbstständig bewältigen kann und eine sinnvolle Tagesstruktur hat.

  1. Bereitschaft, die eigene Situation mit professioneller Unterstützung zu überdenken und Veränderungen für die Zukunft anzugehen

  2. Offenheit gegenüber den anderen Mitgliedern der Wohngemeinschaft

  3. Aktives Mitwirken bei den regelmässigen Gesprächen mit der Bezugsperson

  4. Bereitschaft, mit der Marte Meo-Therapeutin zusammenzuarbeiten

  5. Bereitschaft, das Kind/die Kinder in der internen Kinderbetreuung betreuen und fördern zu lassen

  6. Bereitschaft, die internen Mütter- und Väterberatungstermine wahrzunehmen und sich am Anfang zum Kinderarzt begleiten zu lassen

  7. Selbstständige Reinigung der persönlichen Räumlichkeiten und Mitarbeit bei den täglichen Haushaltsarbeiten

  8. Bei Bedarf Bereitschaft, eine externe Psychotherapie in Anspruch zu nehmen

  9. Bei Bedarf Bereitschaft, beim Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des Kantonsspitals Winterthur eine psychologische oder ärztliche Zweitmeinung zum Kind in Anspruch zu nehmen

  10. Keine Alkohol- oder Drogenabhängigkeit sowie körperliche Pflegebedürftigkeit

  11. Keine akute Psychose sowie akute Selbst- und Fremdgefährdung

  12. Keine Kinder mit schwerer körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigung

Unser Aufnahmeprozess sieht idealtypisch wie folgt aus:

Anfrage und erste telefonische Klärung

Der erste Kontakt erfolgt durch die Mutter, ihr Umfeld oder eine Behörde. Wir prüfen die Voraussetzungen, klären die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und die Einhaltung unserer Regeln und besprechen Ziele, Herausforderungen sowie die Frage der Kostenübernahme.

Positives Ergebnis: Wir laden die Mutter zu einer Besichtigung ein.

Besichtigung

Die Mutter besucht das Familienwohnen OKey, lernt Strukturen, Regeln und Kinderbetreuung kennen. Sie entscheidet, ob sie das Kind mitnimmt und ob der Vater oder Partner sie begleitet. Wir gewinnen einen ersten Eindruck  und besprechen die persönlichen Ziele. Die Mutter hat die Möglichkeit ihre Fragen zu stellen und erhält wichtige Dokumente wie den Wochenplan und den Aufenthaltsvertrag.

Positives Ergebnis: Ein Vorstellungsgespräch wird vereinbart. Oft findet dieses gleichzeitig wie die Besichtigung statt.

Vorstellungsgespräch

Bei diesem vertieften Gespräch sind die Mutter, ggf. die Beistandsperson des Kindes sowie die Institutionsleitung oder ein Teammitglied anwesend. Wir klären Erwartungen, erfassen die aktuelle Situation und besprechen das weitere Vorgehen. Mögliche Herausforderungen und Kriterien für einen möglichen Abbruch des Aufenthalts werden offen angesprochen.

Alle Beteiligten stimmen zu: Ein Mittagessenstermin wird vereinbart.

Mittagessen im Familienwohnen

Beim gemeinsamen Mittagessen mit Mutter, Kind, ein bis zwei Klientinnen sowie einem Teil des Teams haben die Mutter und das Kind die Möglichkeit, einen Teil der Klientinnengruppe kennenzulernen. Offene Fragen werden mit einer Sozialpädagogin oder der Institutionsleitung geklärt.

Gesamteindruck überzeugend: Es wird geklärt, ob weitere Informationen eingeholt werden müssen, bevor der Aufnahmeentscheid getroffen werden kann.

Aufnahmeentscheid

Einerseits entscheidet die Mutter, ob sie für einen Eintritt und Zusammenarbeit bereit ist. Andererseits entscheidet die Institutionsleitung gemeinsam mit dem Team über die Aufnahme. Der Eintritt wird vorbereitet und ein Termin festgelegt. Die Kostengutsprache für die Mutter muss vor dem Eintritt vorhanden sein.

Regelmässige Fallbesprechungen mit der Fachstelle Psychotraumatologie des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) sowie mit Erwachsenenpsychiater:innen der Integrierten Psychiatrie Winterthur oder der Integrierten Suchthilfe Winterthur ermöglichen uns Perspektivenwechsel. Benötigt ein Kind eine psychologische oder psychiatrische Einschätzung, ist dies im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des Kantonsspitals Winterthur zeitnah möglich. Bei Bedarf werden die Mütter bei der Suche eines freien Therapieplatzes unterstützt.

Die Tagestarife der Kinder werden gemäss den Vorgaben des Amtes für Jugend- und Berufsberatung festgelegt. Die OKey-Stiftung verfügt über eine IVSE- Anerkennung für ausserkantonale Kinder.

MutterCHF 250.–/Tag
SchwangereCHF 270.–/Tag
Kind (interkantonal)Tagestarif gemäss Vorgabe AJB
Kind (ausserkantonal)Ansatz wird durch interkantonale Verbindungsstelle IVSE festgelegt

Dieser Tarif beinhaltet:

  1. Aufenthalt in einem oder zwei möblierten Zimmern und den allgemeinen Räumen auf dem Stockwerk und im Erdgeschoss

  2. 24-Stunden-Betreuung von Mutter und Kind

  3. Professionelle Beratung der Mutter (inkl. Marte Meo)

  4. Mietnebenkosten (Heizkosten, Strom, Waschküchenbenützung, Fernsehen)

  5. Ergänzende Betreuung des Kindes/der Kinder durch eine Kinderfachfrau in der Gruppe an zwei bis vier Halbtagen

Elternbeitrag pro Tag und Kind:

  1. Kanton Zürich: Beitrag Unterhaltspflichtige CHF 25

  2. Andere Kantone: kantonal unterschiedliche Regelungen

Eine Marte Meo-Therapeutin arbeitet mit den Müttern anhand von Filmsequenzen aus dem Alltag über einen definierten Zeitraum an individuellen und entwicklungsunterstützenden Themen.

  1. Videobasierte Analyse

    Marte Meo nutzt Filmsequenzen, um die Interaktionen zwischen Eltern und Kind aufzuzeichnen und zu verbessern.

  2. Natürliche Kommunikation

    Die Methode fördert die intuitiven, positiven Dialoge der Mutter und dadurch die Entwicklung des Kindes.

  3. Wahrnehmung der Bedürfnisse

    Sie hilft Eltern, die aufgrund persönlicher oder psychischer Belastungen Schwierigkeiten haben, die Bedürfnisse ihrer Kinder angemessen zu erfüllen.

Marte Meo zielt darauf ab, die Interaktionen zu optimieren und eine gesunde Entwicklung des Kindes zu fördern.

Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPF) konzentriert sich auf die Begleitung der Familie zur erfolgreichen Wiedereingliederung in die Gesellschaft und versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Ziel ist es, die Familie in die Lage zu versetzen, eigene Schwierigkeiten und Probleme selbstständig zu lösen und ihre Alltagskompetenzen zu erweitern. Dabei wird die Bindung zwischen Eltern und Kindern gestärkt und die Erziehungsfähigkeit der Eltern gefestigt.

Die SPF wird nur nach mehrmonatigem Aufenthalt im Familienwohnen OKey und entsprechender Indikation angeboten. Voraussetzung ist die Bereitschaft der Familie zur kooperativen Zusammenarbeit und zur eigenverantwortlichen Alltagsbewältigung. Angedacht sind kurzzeitige Begleitungen von einigen Monaten. Entweder kann dann die Begleitung abgeschlossen werden oder es wird eine längerfristige externe SPF eingerichtet. Diese Leistung erfolgt in Absprache mit den Behörden und nach Vorhandensein einer Kostengutsprache. Idealerweise übernimmt die Bezugsperson die Begleitung, ansonsten wird ein Teammitglied mit ausreichender Kapazität eingesetzt.

Angebot:

  1. 1 - 2 Mal wöchentlich 2 Stunden Besuche in der Wohnung der Familie

  2. Eine halbe Stunde Vor- und Nachbereitung pro Besuch

  3. Standortgespräche nach Bedarf

  4. Bericht

Aufwände/Tarife:

Kanton Zürich: KüG AJB
Andere Kantone: Arbeitsstunde für Begleitungen,
Gespräche, Sitzungen, Berichte
CHF 160
Andere Kantone: Reisezeit bis 60 Min. CHF 85
Andere Kantone: Reisezeit 61 Min. – 120 Min. CHF 125
Andere Kantone: Reisezeit ab 121 Min. CHF 165

Warum es uns gibt

Mütter mit einem oder mehreren Kindern, die sich in einer psychisch oder sozial schwierigen Lebenssituation sind und das Wohl des Kindes/der Kinder vorübergehend nicht gewährleisten können, erhalten bei uns Unterstützung.

Während des Aufenthalts im Familienwohnen OKey stehen die psychische Stabilisierung der Mutter sowie die emotionale und körperliche Entwicklung des Kindes im Vordergrund. Die Mutter soll in ihrer Aufgabe als Erzieherin und primäre Bezugsperson des Kindes gestärkt werden, um künftig selbstständig und verantwortungsvoll für sich und ihre Familie sorgen zu können.

Aufsicht und Finanzierung

Die Tagestarife der Kinder werden basierend auf den Vorgaben des Amtes für Jugend- und Berufsberatung (AJB) des Kantons Zürich sowie dem jeweiligen Jahreskontrakt festgelegt. Die OKey-Stiftung verfügt über eine IVSE- Anerkennung für ausserkantonale Kinder. Detaillierte Informationen zur Finanzierung des Familienwohnens OKey finden Sie hier.

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